02. Jun. 2024
12.00 Uhr
Kino Atelier & Café Haag
Matinée in Kooperation mit attac Tübingen/Reutlingen
Der Film „SOLD CITY“ ist der dritte Teil einer Trilogie. Mit dem Untertitel „Der marktgerechte Mieter“ beziehen wir uns auf die vom Kulturmagazin „Titel, Thesen, Temperamente“ zu den „Best of 2020“ gewählten Filme „Der marktgerechte Mensch“ und „Der marktgerechte Patient“.
„SOLD CITY“ wird an den Schauplätzen Berlin, London, Hamburg, München, Basel und Wien den Fragen nachgehen, wie die Menschen in diesen Zeiten den Immobilienboom erleben, woher die Preissteigerungen kommen und welche Möglichkeiten und Alternativen es gibt, sich ihrer zu erwehren. Dabei bleiben wir nicht wie andere Filme zum Thema beim Klagelied zur Mieternot stehen. Wir helfen den Zuschauern zu verstehen, warum seit der Finanzkrise die Immobilien‐ und die Mietpreise so stark steigen.
Wir zeigen Beispiele, ja Vorbilder, wie sich Bürger erfolgreich gegen diese Entwicklung organisieren. Und der Film führt auch zur Frage, warum es nötig ist, über eine grundlegende Bodenreform zu diskutieren.
„SOLD CITY“ beginnt und endet in Berlin. Denn hier kumulieren alle Konfliktpunkte des Wohnungsmarktes nicht nur im weltweit einmaligen Mietendeckel. Auch das Volksbegehren „Enteignet Deutsche Wohnen&Co“ irritiert Investoren.
Von Berlin führt der Film nach Paris, wo lt. Gesetz noch die Gemeinnützigkeit des Wohnungsbaus gilt. Ganz anders als in London. Hier treibt der freie Wohnungsmarkt die extremsten Blüten. Nur in Hamburg scheint alles besser zu sein. 10.000 Wohnungen werden jährlich neu gebaut. Dabei nimmt die Zahl der Sozialwohnungen auch hier stetig ab. Und die von Wohnungskonzernen betriebene Modernisierung günstiger Wohnungen schließt einen Kreis, wo er enden muss: Zwangsräumung im Szeneviertel.
Von diesem deprimierenden Resümee führt der Film zu Alternativen. Allen voran Wien, wo für einen Großteil der Bürger das Grundrecht auf Wohnen eindrucksvoll realisiert ist. Oder selbstverwaltetes Wohnen inspiriert von dem Mietshäuser Syndikat. Doch das Problem erschreckend steigender Grundstückspreise spitzt sich überall zu. In deutschen Städten fallen 80% der Neubaukosten für den Erwerb des Baugrunds an. Das führt im Film zur abschließenden Frage, ob es noch eine ernsthafte Alternative zu einer grundlegenden Bodenreform gibt. „SOLD CITY“ wird allerdings keineswegs ein Abfolge abstrakter Weisheiten. Stets führen uns das Schicksal von Menschen in die Städte und zu den Wohnproblemen.