In dieser Woche stellen wir euch die Dokumentation ZUCCHERO über den italienischen Bluesmusiker sowie das Biopic SAMIA neu vor.
Musikalisch wird es auch im Café Haag: Am Freitag begeistern uns die Psych‐Rocker TUCANOS 5000 und nächste Woche meldet sich auch die MITTWOCHSBÜHNE aus der Sommerpause zurück.
ZUCCHERO — Sugar Fornaciari
IT 2023 | Dokumentation | FSK o. A. | 100min | OV Sprache: italienisch | Regie: Giangiacomo de Stefano
Der „Vater des italienischen Blues“, der Musiker Zucchero, begann seine Karriere als Popsänger, wechselte nach einem USAufenthalt aber zu Blues und Soul und fand mit sensiblen Rockballaden, häufig auch im Duett mit anderen musikalischen Größen wie Bono, Sting oder Brian May, ein weltweites Publikum. Das Leben von ZUCCHERO Sugar Fornaciari ist eine Explosion von Widersprüchen: er füllt riesige Stadien, tritt gemeinsam mit den Topstars der Musikwelt auf, aber erlebt auch die Mühsal und Härte des emilianischen Landlebens in den 1950er und 1960er Jahren in Italien. Der Film ergründet auch die Zweifel und Zerbrechlichkeiten des Menschen Zucchero. Ein Mann, der sich nicht immer in der Lage sieht, den Teufel in sich zu bekämpfen und sich stattdessen entschieden hat, sich mit ihm zu vergnügen. Der Film kombiniert Material aus Zuccheros Privatarchiv mit Aufnahmen von seiner aktuellen „World Wild Tour“ und lässt Weggefährten und Freunde zu Wort kommen.
SAMIA
DE/BE/SE 2024 | Biopic | FSK 12 | 103min | OV Sprachen: somali, englisch | Regie: Yasemin Samdereli
Yasemin Şamdereli widmete sich wie in ihrem Spielfilmdebüt „Almanya – Willkommen in Deutschland“ dem Thema Migration. Nun wechselt sie von der Komödie ins ernste Fach. Ihr Drama basiert auf der Lebensgeschichte der somalischen Leichtathletin Samia Yusuf Omar, die beim Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, vor Malta ums Leben kam. Sie war seit ihrer Kindheit vom olympischen Traum beseelt. Ohne Rührseligkeit, aber mit einer mitreißenden Lust an Bewegung erzählt das Drama vom Weg der jungen Frau aus einem Armenviertel von Mogadischu über die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking 2008 bis zu ihrem Tod am 2. April 2012 vor der Küste Maltas, als ihr überfülltes Flüchtlingsboot kenterte. Mit großer Selbstverständlichkeit folgt der Film der Dramaturgie einer Heldinnengeschichte, während die politischen Umbrüche in Somalia als bedrohliches Rauschen überhandnehmen und die Protagonistin zur Flucht aus ihrer Heimat verleiten.
Kino‐Tickets gibt’s hier.
Zum gesamten Event‐Kalender geht’s hier lang.