28. Juni. 2024
18.00 Uhr
Kino Atelier & Café Haag
US 1972| Exploitationsfilm / Komödie | FSK o. A. | 93min | OV Sprache: englisch | Regie: John Waters
Eine Vielzahl von Mythen umrankt Pink Flamingos, der 1972 in Baltimore, wo der Film auch entstand, seine Uraufführung hatte und als sogenannter Midnight Movie relativ unbehelligt seinen Kultstatus etablieren konnte. So soll in einer Sexszene ein Huhn sein Leben gelassen haben, was Regisseur John Waters lapidar damit kommentierte, dass es wenigstens später auch gegessen wurde. Ebenfalls Opfer einer Verspeisung soll ein Hundehaufen geworden sein – an den betreffenden Hund wurde zuvor mehrere Tage lang Steak verfüttert. Weniger spektakulär, aber dennoch wissenswert: Pink Flamingos hat eine der längsten Vorspannsequenzen der Filmgeschichte. In ihrer Rolle als Babs Johnson wird Divine von einer Boulevardzeitung zur „filthiest person alive“ gekürt, was sogleich die neidische Konkurrenz der Kidnapper, Babyhändler und Heroindealer Connie und Raymond Marble hervorruft. In der Folge liefern sich die Konkurrent*innen einen Wettbewerb in Widerwärtigkeit und Niederträchtigkeit, den Waters in allerlei transgressiven Kabinettstückchen auf die Leinwand bringt. „An exercise in poor taste“, so beschreibt der selbsternannte „Gaily Incorrect“ John Waters seinen Klassiker selbst, und damit übertreibt er keineswegs.