19. Okt. 2023
20.00 Uhr
Ab dem 19.10.2023 erreicht „Hölderlins Echo“ die Kinosäle, wir laden zur Premiere ein!
Am 19.10.2023 um 20 Uhr findet die Kinopremiere im ARSENAL statt und die sollte man nicht verpassen — denn es könnte sich hierbei um eine der letzten Premieren im alten ARSENAL handeln.
Regie: Hannes Rall, Susanne Marschall / Deutschland / 2023 / 90 min / Drehbuch: Hannes Rall, Susanne Marschall / Produktion: Meier & Rall, Ein Film aus dem ARSENAL Filmverleih
“Hölderlins Echo” ist ein experimenteller Dokumentarfilm von Susanne Marschall und Hannes Rall, der von der vielfältigen Wirkung von Hölderlins Werk auf die Musik der Moderne handelt.
Ein berühmter Dichter, hunderte berühmte Komponistinnen und Komponisten: Das Werk Friedrich Hölderlins (1770–1843) wurde allein im 20. Jahrhundert ca. 1800‐mal musikalisch bearbeitet. Hölderlins Lyrik hat sich in der Musikgeschichte der Moderne in avantgardistische Liedkunst verwandelt, die global, vor allem aber in Asien interpretiert wird. Sehr viele Künstlerinnen und Künstler weltweit reagieren auf die Stimme eines Außenseiters, der die zweite Hälfte seines Lebens in dem kleinen Turm in Tübingen als vermeintlich wahnsinniger Dichter verbracht hat. Zurückgezogen von der Welt, sind Hölderlin gerade in der zweiten Hälfte des Lebens faszinierende Gedichte gelungen. Einige der späten Werke von Hölderlin wurden von jüdischen Komponisten während ihrer Gefangenschaft in Theresienstadt kurz vor ihrer Ermordung in Auschwitz bearbeitet. Die Entstehungsgeschichte dieser Lieder hallt in „Hölderlins Echo“ auf sehr schmerzhafte Weise nach.
„Hölderlins Echo“ ist vielstimmig und es verhallt nicht. Junge Sängerinnen und Sänger auf der ganzen Welt lernen die deutsche Spreche, um deutsche Kunstlieder zu singen und begegnen auf diesem Weg auch den Hölderlin‐Liedern und ihrer bewegten Geschichte. Der Film „Hölderlins Echo“ wird von den Stimmen Yue Wangs, Ilker Arcayüreks, Victoire Bunels und dem virtuosen Lied‐Duo Hartmut Höll und Mitsuko Shirai getragen. Letztere haben durch ihre Lehrtätigkeit an der Karlsruher Musikhochschule die internationale Rezeption der Hölderlin‐Lieder maßgeblich geprägt. Auch der bedeutende Komponist Wolfgang Rihm, dessen Komposition zu Hölderlins Gedicht „An Zimmern: Die Linien des Lebens” sich der Film ausgiebig widmet, lehrt an dieser Hochschule.
All diesen Spuren folgt der experimentelle Dokumentarfilm durch intime Beobachtungen von Probenszenen, in intensiven Gesprächen mit Musikerinnen und Musikern, durch erklärende Montagen zu ausgewählten Liedern und nicht zuletzt in außergewöhnlichen poetischen Animationsszenen, die von einem internationalen Team frei gestaltet wurden. Die Animationen erinnern an Episoden aus Hölderlins Lebens und interpretieren die schillernde Figur des unruhigen, liebenden, ewig aufbrechenden, facettenreichen Dichters durch die Handschriften der Animationskünstler immer wieder neu.
Ein Kunstwerk über einen Künstler der deutschen Sprache: Und ein akribisches filmisches Denkmal für den in aller Welt berühmten Dichter und Philosophen Friedrich Hölderlin.
Mehr Infos: https://hoelderlins-echo.com/
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